Die zweite Auflage des Pitch Clubs startete pünktlich um 14 Uhr. In einer kurzen Begrüßungsrede durch die Geschäftsführer Daniel Kuczaj und Stefan Maas wurden zunächst der Ablauf sowie die Modifikationen im Vergleich zur Erstauflage erläutert. Dieses Mal hatten die Unternehmen nur 15min Zeit für die Präsentation, danach folgte eine kurze Q&A Runde und im Anschluss an die Pitches der Unternehmen folgte dann ab 16:30 Uhr ein ca. einstündiges 1-on-1 zwischen Investoren und den Unternehmen, bei welchem ein tiefergehendes Kennenlernen stattfinden konnte sowie erste Ansatzpunkte einer möglichen Finanzierungrunde und Kooperationspotentiale besprochen und abgeglichen werden konnten. Zudem wurde kurz die Philosophie und Intention der Veranstaltung erklärt, die insbesondere darin begründet ist, die Startup Szene und Clusterbildung in der Rhein-Main-Region zu stärken sowie innovative Geschäftsmodelle mit „proof of concept“ mit erfahrenen Investoren zusammenzubringen. Nicht zuletzt wurde den Sponsoren der Veranstaltung gedankt. Hier ist insbesondere die QUIRIN BANK zu nennen, die in Person von Patrick Croll vertreten war. Der BUSINESS PUNK, ein vierteljährlich erscheinendes sehr gut recherchiertes Magazin, das insbesondere die nationale, aber auch internationale VC und Startup Szene beleuchtet, konnte als Media Partner präsentiert werden. Zudem wurde die Veranstaltung von BRAINARTIST – dem Spezialisten für alle Themen rund um die Bereiche Brand, Retail und Corporate – unterstützt. Die Agentur rund um Ralf Kaufmann blickt auf jahrelange Erfahrung zurück – sowohl mit namhaften Großunternehmen wie Nike, Red Bull oder Procter & Gamble, als auch zahlreichen Startups. Schließlich ging noch ein besonderer Dank an die Club-Managerin des KATANAs, Athena Armstrong, die als gute Seele des Ladens mit den Organisatoren und Technikern die Veranstaltung äußerst professionell vorbereitet hat und insbesondere auch an den geschäftsführenden Gesellschafter des Katanas und Multi-Unternehmer Jan Mai, der schon früh im Pitch Club einen wichtigen Player in der sehr fragmentierten Frankfurter Startup Szene erkannte.
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Unternehmen:
Gründer: Markus Schaarschmidt
Internet: www.zentralesfundbuero.de
Kapitalbedarf: Seed-Finanzierung, um die benötigte Reichweite zu generieren
Als erstes Unternehmen betrat dann Markus Schaarschmidt mit seinem Geschäftsmodell Zentrales Fundbüro den Pitch Club Ring. Nach knapp 10min hatte der Jungunternehmer seine Präsentation beendet. Die Geschäftsidee kam generell bei den Investoren gut an, da der Mehrwert für den Nutzer über eine zentrale Fundstelle klar auf der Hand liegt. Kritische Fragen wurden bzgl. der Marktgröße, der damit verbundenen Monetarisierungsmöglichkeiten und der als Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Implementierung angestrebten Reichweite gestellt.
Gründer: Michael Silberberger & Christian
Internet: www.firma.de
Kapitalbedarf: Wachstumsfinanzierung
Danach betrat Christian Manthey den Pitch Club Ring und präsentierte das Unternehmen Firma.de, das seit anderthalb Jahren erfolgreich am Markt agiert, einen Umsatz von ca. EUR 1 Millionen für 2014 anpeilt und den Break-Even bereits erreicht hat. Das Geschäftsmodell stieß auf enormes Interesse. Neben Fragen nach dem Kosten pro Kunde, der bei ca. EUR 180,- in Höhe des durchschnittlichen Erstumsatzes pro Kunde liegt, wurde auf die wiederkehrenden Kundenquote angesprochen, die bei mindestens 20 % liegt – d.h. Kunden, die nach Erstkontakt und Wahrnehmung einer Dienstleistung, weitere Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Auf die Bewertungsbasis angesprochen, ließen die Gründen verlauten, dass der ab Ende des Jahres ausgestrahlte Media gegen Equity Deal mit der ProSiebenSat1 Gruppe auf einer Bewertungsgrundlage von EUR 10 Millionen geschlossen wurde und dem Verweis, dass genaueres im Einzelgespräch beziffert werden könne.
Gründer: Michael Weiß & Christoph Zeinecker
Internet: www.commocial.net
Kapitalbedarf: Wachstumsfinanzierung
Als drittes Unternehmen betrat dann Christoph für Commocial den Ring. Das Unternehmen, das den Innovationspreis IT Schleswig-Holstein 2014 gewann und mit sehr vielen großen Konzernen in konkreten Verhandlungen steht, um diese, neue sichere und vor allem auch auf Unternehmensseite signifikant kosteneffizientere Form der Authentifikation ermöglicht, fiel zunächst einmal durch ein eher ungewöhnliches Ü40 Gründerteam auf. Das Geschäftsmodell, insbesondere die technische Lösung wurde in der knappen Zeit nur kurz skizziert, wusste die Investoren zu begeistern und ein Investor stellt dieses Tool demnächst einem großen multinational tätigen Konzern vor.
Gründer: Christoph F. Gamon & Tilo-Amatus Kleinerüschkamp
Internet: www.concloud.com
Kapitalbedarf: Seed-/Wachstumsfinanzierung
Nach einer kurzen Verschnaufpause betrat Concloud als viertes Unternehmen den Ring und stellte überzeugend und zeiteffizient sein Unternehmen vor. Nach einer ersten kleinen Finanzierungsrunde werden momentan bis zu EUR 150.000,- gesucht, um die notwendige Reichweite zu generieren. Verhandlungen mit großen Multiplikatoren – einem großen deutschen Mobilfunkkonzern, dem Erasmus Studenten Programm sowie großen multinational tätigen Konzern sind in einem vielversprechenden Stadium. Zudem ist das Unternehmen beim Web-Summit in Dublin Anfang November mit einem eigenen, kostenlosen Stand als eines von 25 ausgewählten Alpha Unternehmen vertreten und zwei Wochen zuvor bei der TechCrunch Konferenz in London. Das Investoreninteresse war rege und ein Investor sieht konkrete Ansatzpunkte, um beispielsweise ein Vorbranding der App auf einem Handy im europäischen Ausland zu ermöglichen und damit die kritische Reichweite zu generieren.
Gründer: Josef Baader
Internet: www.dg-gruppe.eu
Kapitalbedarf: Pre-IPO Finanzierung
Dann betrat Josef Bader, Gründer und Inhaber der DG-Gruppe AG, den Ring und präsentierte sein Unternehmen sowie die Entwicklung und Milestones der letzten Jahre. Fakt ist, dass in diesem Jahr die Investitionen hochgefahren worden sind und sich das Beraterteam mehr als verdoppelt hat und somit die zukünftig zu erwartenden Umsätze weitaus höher als die für dieses Jahr angepeilten EUR 7 Millionen liegen. Ein unabhängiges Bewertungsgutachten taxiert das Unternehmen momentan auf EUR 60 Millionen. Viele auf Startups ausgerichtete Investoren interessierte die Gesellschaft nicht zu sehr, andere hingegen sahen in einem Pre-IPO Investment eine gute Möglichkeit Geld relativ kurzfristig mit einem adäquaten Chance-/Risiko-Verhältnis anlegen zu können und eine zeitnahe Exitmöglichkeit über die Börse zu haben. Die Selektion erfolgte unter anderem, um jungen Unternehmen auch mit einer kürzeren Historie diesen Weg der Refinanzierung über einen Börsengang näher zu bringen.
Gründer: Dr. Thomas Bloch, Dr. Yassin Hankir, Dr. Oliver Vins
Internet: www.vaamo.de
Kapitalbedarf: Pre-IPO Finanzierung
Final betrat das promovierte Gründertrio, mit jeweils knapp einem Jahrzehnt Berufserfahrung bei großen Strategieberatungsunternehmen bzw. im Investmentbanking die Bühne. Die für 5min vorgesehen Kurzpräsentation als eine Art „Success Story“ wurde zwar ein wenig überzogen, dafür war die Resonanz überwältigend. Diese Einfachheit, Transparenz der Geldanlage, die in Deutschland neben Vaamo von einer Handvoll Wettbewerbern angegangen wird, versetze die Investoren, die partiell das erste Mal über dieses Marktsegment informiert wurden, in Staunen und O-Töne wie , „…damit könnt Ihr die Geldanlage revolutionieren…“ fielen nicht nur einmal. Auf der anderen Seite ist es gewiss nicht so einfach die kritische Masse für Geldanlage via Internet zu begeistern. Der Abschluss der zweiten Finanzierungsrunde durch einen bekannten angelsächsischen Partner gibt den Jungs allerdings Recht, dass sie auf dem richtigen Weg sind.
Danach folgten 1-on-1s bei dem Investoren sich gezielt mit den Startups zurückzogen, um detaillierter offene Fragen zu klären und potentielle Ansatzpunkte für ein Investment auszuloten. Ab ca. 17 Uhr ging die Veranstaltung in den informellen, gemütlichen Teil des Abends über. Bei ersten kühlen Drinks konnte die Zeit zwischen offiziellem Beginn der After Work Veranstaltung um 18 Uhr für das Netzwerken und das Vertiefen der Gespräche zwischen Investoren, Unternehmen sowie Presse und Multiplikatoren genutzt werden. Auch die Organisatoren des Pitch Clubs nutzten den Ausklang, um u.a. Feedback zu Veranstaltung zu bekommen, aber auch konkret die Unternehmen mit den Investoren zusammen zu bringen. Die letzten Investoren verließen den Ring um Mitternacht.